Samstag, 25. Juli 2015
Time to say Goodbye...
Hallo Freunde des Guten Geschmacks!

Ja ihr habt richtig gelesen, zweieinhalb monate früher als ursprünglich gedacht heißt es für uns ¨goodbye new zealand¨. Eigentlich hatten wir uns das ganze eher so vorgestellt, dass wir für 3 monate in auckland arbeiten und geld sparen für unsere reise nach südostasien, dann am ende noch einen reisemonat durch die nordinsel neuseelands einlegen und ab gehts. Doch die jobssituation ist schwieriger als angenommen, weshalb wir unsere pläne kurzfristig geändert haben. Neues ziel: australien! Nächste woche am ersten august fliegen wir zu den känguruhs um dort für zweieinhalb monate zu arbeiten und hoffentlich gutes geld zu verdienen (soweit der plan).

Doch was geht hier in auckland? Auckland ist mit 1,3 millionen einwohner mit abstand die größte stadt neuseelands und das finanz- und businesszentrum des landes, weshalb ich mir dachte, da müsste doch was für mich zu holen sein. Denkste. Ich hab so ungefähr 20 oder mehr bewerbungen geschrieben an agenturen und banken, versicherungen und finanzinstitute. Die margere ausbeute: ein vorstellungsgespräch bei einer sales / promotion firma. Also hab ich da angefangen, stromverträge von tür zu tür zu verkloppen. Überflüssig anzumerken, dass das 0 bock gemacht hat. Als ich meinem boss nach dem zweiten tag meine bedenken hinsichtlich des spaßfaktors mitteilte, setzte mich dieser auch prompt vor die tür. Das war´s dann auch schon mit sales, nicht wieder bitte. Ich komm also nach hause (ich meine ins hostel und da finde ich Pia im wohnzimmer vor. Das ist eigentlich nicht so außergewöhnlich, doch eigentlich sollte meine bessere hälfte bei der arbeit sein. Wir waren eine woche früher quasi in eine jobmöglickeit gestolpert, als wir uns ein burger- und bierrestaurant mal näher anschauten (aus kulinarischen gründen). Der besitzer schien ganz nett, bot Pia gleich mal ne stelle als kellnerin an und ist außerdem entfernt verwandt mit dem al pacino, was ich super aufregent fand. Pia war eigentlich mit dem thema kellnern durch, hatte sie das doch bereits einige jahre in bonn während des studiums gemacht und so richtig ihr ding war das nicht. Aber anderseits: in einem restaurant mit gourmet-burgern arbeiten, zusammen mit al pacino´s cousin, das hörte sich doch ganz passabel an. Also waren wir gerade in auckland angekommen und hatten beide einen job - läuft bei uns.....näääääääächt. Denn so kommen wir wieder zu jenem freitag abend zurück, als ich meinen job verlor und pia in der lounge vorfand. Diese hatte nämlich ebenfalls gerade ihren job verloren. Es stellte sich heraus, das pia´s boss mehr halb iraner als halb italiener war, mit al pacino überhaupt nichts am hut hatte und alles in allem doch ein ziemlicher hoden war. Als pia sich seine unfreundliche art nicht gefallen ließ und widerworte gab, wurde sie gleich mal rausgeschmissen, nach gerade mal 3 tagen. Also saßen wir auf der couch und lachten über den witzigen zufall dass wir nun beide von einem tag auf den anderen arbeitslos waren. Wir haben uns dann erstmal ne pizza bei domino´s geholt und am nächsten tag von neuem mit der jobsuche begonnen.

So ganz allgemein kann man glaub ich sagen, dass domino´s hier unser lieblingsladen ist. Für diejenigen unter euch, die damit nichts anfangen können (ist glaub ich nicht so populär in deutschland): bei domino´s handelt es sich um eine große pizzabuden-kette, ähnlich wie pizza hut. Der laden ist nur so 200 meter von unserem hostel entfernt und es gibt dort leckere pizzas für umgerechnet 3 euro, was in dem sonst doch recht teuren auckland unschlagbar ist. Geschmacklich ist das ganze erstaunlich gut, finden zumindest pia und ich. Giuliano, einer der italiener mit denen wir im hostel abhängen, ist da ganz anderer meinung: er findet den fraß ¨diiisgaaasting¨, was ich beim besten willen nicht verstehe. Aber kulinarisch haben er und marco, der andere italiener, schon was drauf, was sie allerdings auch ziemlich sensibel gegen mittelmäßiges essen macht. Diiisgaaaasting ist doch ein recht häufiger ausdruck wenn giuliano mal was neues probiert. Außer wenn er samstag nachts nicht mehr so ganz nüchtern plötzlich hunger kriegt, dann ist auf einmal domino´s pizza doch gar nicht mehr so schlimm.^^ Generell haben wir mit den leuten im hostel ne echt gute zeit. Die italiener erfüllen wie bereits angedeutet alle klischees. Sie lieben pasta, haben einen super starken akzent (you no understand, i wanna two piece onne ma plate) und trotz längerer aufenthalte in australien sowie nach eigenen angaben zahlreicher romanzen mit frauen aus aller herren länder ein erstaunlich mittelschlechtes englisch drauf. Alles in allem unterhaltsam hoch drei, man mische dazu noch ein wenig USA, südamerika und Irland, eine gute portion england (unser hostel ist ein regelrechter great britain hotspot) und fertig is (franzosen und deutsche sind ja immer da). Joclyn zum beispiel ist ein mädel aus miami, das ihre freizeit überwiegend damit verbringt, italienisch zu lernen. Dabei tut sie sich aber dermaßen schwer, dass das bei giuli und sogar bei mir, der ja gar kein italienisch spricht, regelmäßig für lachkrämpfe sorgt. Unser hostel trägt den verführerischen namen ¨das fette kamel¨ und ist ein sehr nettes plätzchen. Abends gibts in der hauseigenen bar immer eine kostenlose snackmalzeit, was kool ist, weil sich dann immer alle versammeln und man gut schnakken kann. Generell ist in der camel bar immer was los, von killer pool über bierpong turnier, bar crawl und quiznight. Letztere ist immer super witzig und beste unterhaltung. Für gewöhnlich schiebt der karismatische moderator irgendwann eine runde ein, in der man bonuspunkte für sein team gewinnen kann. Für gewöhnlich muss man dafür ein bier trinken, das mit irgendwas ekeligem wie saurer sahne, bolonesesauce vom vortag oder eingelegte gurken gemischt wurde. Damit nicht genug, tut man dieses in der regel komplett nackt. Ja man. Also einen abend zum beispiel haben 3 leute eingewilligt und sich komplett ausgezogen, sind nackt auf die straße gerannt zur pizzabude gegenüber, haben sich jeder nen strohhalm gemopst und sind zurück in die bar und schnell noch eben dass ekelige getränk exen. Juhu, 3 bonuspunkte fürs team und 1a unterhaltung für die ganze bar (die leute auf der straße und in der pizzabude nicht zu vergessen). Irgendwie sind das auch immer engländer die sonen blödsinn machen, kein plan wieso.

Klingt also alles ganz gut, warum wollen wir nochmal weiterreisen? Ach ja, die kohle. Die kohle wächst hier leider auch nicht an den bäumen oder wir haben keine ahnung wo diese stehen. Pia hatte für einen tag als putzfrau angefangen, leider erfolglos. Ich hingegen habe mangels alternativen auf dem bau angeheuert und mache dort seit 4 wochen ne gute figur (mehr aber auch nicht). Als bauarbeiter mache ich all die hilfsarbeiten auf die kein anderer bock hat und verdiene das mit abstand traurigste geld meines lebens. Ja ich glaube nicht mal bei zeitungsaustragen als teenager hatte ich einen so schlechten effektiven stundenlohn. Manchmal macht die arbeit allerdings auch spaß, denn das wetter ist meist trotz winter recht mild, und wenn der boss dann kool ist ist das eigentlich ganz ok. Da ich bei einer agentur angestellt bin, werde ich mehr oder weniger jeden tag zu einer anderen arbeitstelle geschickt, was die geschichte schön abwechslungsreich macht. Außerdem arbeite ich nicht im citycentre sondern außerhalb von auckland, in einem teil der north shore heißt. Da bauen die ganzen reichen ihre häuser, weil es da so schön ist. Also landschaftsmäßig ist das schon manchmal echt hinreißend. Und die hütten der millionäre sind auch nicht verkehrt, einmal habe ich an einem haus gearbeitet, das 10 millionen fucking dollars wert war. Nice aye!

Aber hin und her: pia kein job, ich sklaven job, nix gut. In australien sollen die gehälter und jobmöglichkeiten besser sein, also wollen wir das mal auschecken. Hoffentlich haben wir da mehr glück, wär ganz kool. Das working holiday visum, für das wir uns beworben haben, ist für ein jahr gültig, weshalb es gut möglich ist dass wir im nächsten jahr nochmal für ein paar monate zurück nach australien kommen und das visum nicht so verfallen zu lassen.

Tja meine freunde, reisen heißt abenteuer und abenteuer heißt veränderung. Bei uns haben sich die pläne kurzfristig komplett geändert - mal schauen was als nächstes kommt. Bei meinem nächsten blog werde ich jedenfalls von einem anderen kontinent zu euch schreiben, hoffentlich nur gutes.

Jetzt müssen wir nur noch unser auto verkaufen, was ein kinderspiel ist wenn man bedenkt, dass wir das auto im sommer bei höchsten preisen gekauften haben und nun im winter verkaufen, wenn kaum backpacker hier sind. Ihr seht also, dinge könnten besser laufen, aber auch deutlich schlechter. Wir genießen die zeit hier und freuen uns auf die neuen abenteuer.

Liebe grüße + bis bald,

Euer Hen



Samstag, 9. Mai 2015
On the path...
Hey folks,
I´m just gonna write a short blog post to give you a brief update.
For three weeks we´re already at the Chandrakirti Meditation Center and we really enjoy it.
In the morning we do some generel work around the house and garden and get food and accommodation in return. As they have two buildings in final stage of construction here, I mostly did landscaping and stuff. Kind of hard but very satisfying in the end, I now know a bit better how my man Juli feels like :D
The nature and landscape here is outstanding. We still have a lot of sunny and warm weather and sometimes in the afternoon I go for a short or long walk. From the hill you can see the whole valley with a wide snowcovered mountain range in the background. Wonderful!
Besides I seize the opportunity to study buddhism philosophy (if you have any doubts about that, check out my whatsapp profile picture :D :P) and learn how to meditate. They have a wonderful meditation hall here, with regular classes, teachings and ceremonies that we´re all allowed to attend. Three nuns and a geshe (ph.d in buddhist philosophy) are living here, moreover 4-6 volunteers. Interesting conversations inclusive!
The other day we had an earthquake of the strength 6 point something and I missed it. I was working outside and didn´t feel a thing, I just heard a strange sound which I late found out where the vibrations of the windows. Pia even ran out of the house as it apparently was quite shaking.
Next week the worldwide renown spiritual master Lama Zopa Rinpoche visits the meditation center. For the people here, it is a huge huge thing and we´re all really busy with the whole prepatation. For us it is a very precious possibility that may be unique. According to buddist philosophy, we must have accumulated heaps of positive karma in our former lifetime(s) to have such an opportunity. Let´s see how it´s gonna be, I´m pretty curious. After the whole event is over, we´ll leave this place for doing...whatever^^
I think that´s all for the moment. As soon as I´m enlightened, I´ll write another blogpost straight away :D
lovely greetz
hen
PS: one of the rules here is ¨Respect all life¨, that means no killing, which means no meat. And yes, that also means that I´m a temporary vegetarian. Crazy, I know :D



Freitag, 17. April 2015
Luxus pur...
Hallo mit o und hey mit ey,

Seitdem ich mich das letzte mal bei euch gemeldet habe, haben wir vornehmlich die region Nelson und Golden Bay unsicher gemacht. Ich hatte ja schon von unserem wunderbaren kajakausflug berichtet - weiße strände, gründe wälder, türkis-blaues wasser und sonne pur. ich mag die gegend hier :D

In der woche vor ostern haben wir nur kleinere wanderungen zu entlegenen stränden gemacht und eine menge relaxt. über ostern hat dann in takaka (golden bay) ein electromusic festival stattgefunden. ziemlich klein (vllt 1500 leute oder so) aber super kool. gleich am ersten tag, karfreitag, hab ich beim fußball schon leute aus frankreich, dänemark, italien, england usw kennen gelernt. unser camp war bisschen langweilig, 2 schweden, 1 belgier (die sind wirklich ein wenig seltsam) und ne schweizerin. außerdem haben wir scott und nicki wiedergetroffen, zwei koole leute mit denen wir kirschenplfücken im januar gemacht haben, und benjamin und alex vom zwiebelpflücken. wir waren noch keine 2 stunden auf dem festival, da ging schon nen typ rum und fragt wer gern LSD trips kaufen möchte :D :D
das festival war insgesamt ziemlich lustig, die electromukke war manchmal etwas eintönig aber manchmal ging das auch todes ab. dann konnte man stundenlang tanzen und die rythmen genießen, das war echt geil. einen nachmittag haben wir gegrillt und ich hab meinen ersten sixpack in meinem leben getrunken, weil pia und ich gewettet haben. war zwar kein pils sondern so genanntes ¨gingerbeer¨, hat aber auch 4einhalb prozent und schmeckt besser. war auch ne ganz gute erfahrung^^
am ostermontag haben wir uns dann aufgemacht zu unserem woofing platz. für diejenigen von euch, die mit dem ausdruck nichts anfangen können: man bleibt für ein paar tage bei einer gastfamilie, hilft ein wenig im haus und garten und bekommt im gegenzug essen und unterkunft. ist sehr populär hier in NZ. in unserem konkreten fall heißt das: wir sind seit knapp 2 wochen bei einer dreiköpfigen familie und helfen auf deren farm. hier gibt´s: schweine (eins wurde heute geschlachtet oO), al pacas, schaafe, kühe, hühner und zwei katzen. wir arbeiten immer vormittags für ein paar stunden, meisten gartenarbeit im gemüsegarten oder farmzeug. was wir dafür bekommen: ein bett! (Ich mach da deshalb ein ausrufungszeichen hin, weil wir seit über 4 monaten ausschließlich im auto geschlafen haben. das ist zwar immernoch erstaunlich bequem, aber so ein schönes großes bett ist schon noch was anderes), fließend warmes und kaltes wasser! (ja auch voll krass für uns), ne dusche! (Also kurzum eine badezimmer, ich spar mir jetzt weitere ausrufungszeichen), wlan, und drei malzeiten. alles in allem also dass, was für euch zivilisierte menschen des 21. jahrhunderts völlig normal ist :D
die nachmittage und sonntage sind grundsätzlich zu unserer freien verfügung und werden von uns dafür genutzt, uns die gegend hier genauer anzuschauen. insbesondere gibt es hier die städte richmond und nelson, besonders letztere ist wirklich sehr schön anzuschauen. direkt am meer gelegen gibt es hier ne menge palmen und nette einkaufsstraßen. einen nachmittag habe ich mir auch mal die landschaft hier mit dem fahrrad reingezogen.

morgen nach dem frühstück verlassen wir unsere gastfamilie wieder und begeben uns in richtung mapua. dort befindet sich ein tibetanisch buddhistisches kloster, wo wir für eine woche+ als voluntäre wohnen und arbeiten werden. nebenbei werden wir meditieren lernen und versuchen, unsere spiritualität zu entdecken. außergewöhnliche tage liegen vor uns!!

Darüber hinaus haben Pia und ich morgen unser einjähriges jubiläum, hui :D da werden wir nach einen schönes plätzes für brunch oder lunch suchen und nachmittags dann zu dem kloster fahren.

Nebenbei überlegen wir grade, wo wir den winter verbringen wollen. vllt im norden der nordinsel, da wirds auch im winter nicht so kalt. ich würd eigentlich ganz gerne nochmal einen ¨richtigen job¨ hier machen, sprich irgendwas in der finanzindustrie oder so. mal gucken ob das hinhaut. Oder aber nach australien, um da für zwei monate oder so zu arbeiten. oder nach fiji, aber dafür reicht unser geld leider nicht :P Ideen?^^

Ich glaub das war´s von mir fürs erste,
ich wünsch euch was,
euer Hen